Mit Ablösung Wärmeschutzverordnung (WSVO ‘95) und der Anlagenverordnung durch die Energieeinsparverordnnung (EnEV) wurden auch die Begrifflichkeiten der Gebäude neu definiert. Auch viele Hausverkäufer kreeierten daraufhin neue Begriffe zum besseren Verkauf ihrer Häuser, wie z.B. Energiesparhaus, Niedrigenergiehaus, Passivhaus, Niedrigsenergiehaus oder 3l und 5l Häuser.
Mit der EnEV ist eigentlich nur der Begriff Niedrigenergiehaus oder EnEV-Haus zu verbinden, obwohl dies nicht verbindlich ist. Das Passivhaus ist eine konsequente Weiterentwicklung des Niedrigenergiehauses. Über die Einhaltung des Passivhausstandards wacht das Passivhaus-Institut in Darmstadt, wo auch das erste Passivhaus errichtet wurde.
Aufgrund von Förderichtlinien, die die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) herausgegeben hat, wurden auch zwei weitere Haustypen eingeführt. Das KfW-Energiesparhaus 40 und das KfW-Energiespahaus 60. Beide Häuser sind im Förderprogramm “Ökologisches Bauen” enthalten. Auch das Passivhaus ist darin zu finden.
Obwohl die Definition eines Niedrigenergiehauses (NEH) auf keiner rechtlichen Grundlage beruht, kann davon ausgegangen werden, dass der nach der Wärmeschutzverordnung (WSchV) 1995 maximal zulässige Energiebedarf im Niedrigenergiehaus noch einmal um 25 bis 30% unterschritten wird. Das Niedrigenergiehaus erfüllt alle Forderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV), die 2004 novelliert und am 07.12.2004 im Bundesgesetzblatt verkündet wurde. Sie ist seit dem 8. Dezember 2004 in Kraft. Der Heizwärmebedarf beträgt max. 75 kWh/(m²a).
Darunter versteht man ein Gebäude mit erhöhten Wohnkomfort bei einem Heizwärmebedarf von weniger als 15 kWh/(m²a) und einem Primärenergiebedarf einschließlich Warmwasser und Haushaltstrom von unter 120 kWh/(m²a). Der Bezugswert ist die Wohnfläche nach Passivhausprojektierungspaket (PHPP). Der Jahres-Primärenergiebedarf nach der EnEV beträgt nicht mehr als 40 kWh/m² Gebäudsenutzfläche AN. Das Passivhaus ist eine konsequente Weiterentwicklung des Niedrigenergiehauses (NEH). Im Vergleich zum NEH benötigt ein Passivhaus 80% weniger Heizenergie, im Vergleich zu einem konventionellen Gebäude über 90%. Umgerechnet in Heizöl kommt ein Passivhaus im Jahr mit weniger als 1,5 l pro Quadratmeter aus. Diese sensationelle Einsparung erreicht das Passivhaus allein durch seine beiden Grundprinzipien: Wärmeverluste vermeiden und freie Wärmegewinne optimieren!
Der Jahres-Primärenergiebedarf nach der EnEV beträgt nicht mehr als 40 kWh/m² Gebäudsenutzfläche AN und der auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche des Gebäudes bezogene spezifische Transmissionswärmeverlust (HT´) unterschreitet den in der EnEV angegebenen Höchstwert um mindestens 45 %.
Der Jahres-Primärenergiebedarf nach der EnEV beträgt nicht mehr als 60 kWh/m² Gebäudenutzfläche AN und der auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche des Gebäudes bezogene spezifische Transmissionswärmeverlust (HT´) unterschreitet den in der EnEV angegebenen Höchstwert um mindestens 30 %.